An Archive of Gaps?

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Archiv der Lücken

Archiv der Lücken sammelt Materialien, die helfen das Verhältnis von Archiven und ihren Lücken zu bearbeiten. Fragen und Stichworte sind dabei:
  • Wie lassen sich Geschichten derjenigen erzählen, die geschichtslos gemacht wurden?
  • Auf welche Arten werden strategisch Lücken in Archiven und Geschichtsbüchern produziert und was kann diesen Strategien entgegengesetzt werden?
  • Was für komplexe Verhältnisse spinnen sich zwischen dem Vorgang des Erfassens, und dem was sich der Erfassung entzieht.
Eine weitere Dimension der Frage des Archivs und der Lücke, eröffnet sich durch die grundsätzliche Fluidität von allem, was jenseits der Sphäre des Digitalen existiert und erfasst werden könnte. So ist nicht nur das strategische Auslassen, sondern auch das systematische erfassen und kategorisieren eine herrschaftliche Praxis. Letzteres ist eine Machttechnik, die dazu dient verfügbar zu machen.

Welche Rahmung angemessen ist, hängt nicht zuletzt davon ab, in welchem Masse die erfassende Instanz die Macht hat, die von ihr angewandten Kriterien als gültige zu setzen. Denn damit kann sie die die Kosten eines sich-Entziehens in die Höhe treiben, zum Beispiel, in dem die Teilnahme an Gesellschaft erschwert wird. Daran schliessen sich Fragen an, wie:
  • Wo liegen die Artikulationen zwischen der Möglichkeit sich zu entziehen, quasi unter dem Radar zu leben oder zu agieren, und schlichter Marginalisierung?
  • Welsche Faktoren bestimmen in diesem Spannungsfeld das Ausmass an Agency gegenüber dem Ausmass an Vulnerabilität?
Dass das erfassen und archivieren zunehmend automatisiert und von wenigen grossen Akteuren monopolisiert wird, verschiebt Ressourcenfragen und Spielräume. Während die Dystopie einer scheinbar lückenlosen Archivierung der Gegenwart in Gestalt des Überwachungskapitalismus (Shoshana Zuboff) immer näher rückt, ist es um so wichtiger zu fragen, was wo wann warum nicht dokumentiert, nicht repräsentiert wird, oder nicht dokumentierbar, nicht repräsentierbar war.

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