Der Abend mit dem Archiv Sampaio, wie auch verschiedene „frische Blicke“ auf den Stand der Plattform wiesen darauf hin: Die Unterschiedlichkeit des Materials, die Teil des Konzepts von about::power ist, muss irgendwie zugänglich gemacht werden, sonst verstellt sie den Blick auf das, was passiert.
Nach längerem Überlegen und beraten mit Vertrauten, habe ich mich entschieden einen neuen Typ Sammlung einzuführen, der Annäherungen und Fabulationen bündeln soll. Der neue Typ Sammlung namens „Fokus“ steht also für eine Art Meta Sammlung, die selber keine Materialien (“Objekte”) enthält, sondern (in der Logik des Archivs) andere Sammlungen. Fokusse werden als Einheit mit einer sozialen Komponente konzipiert: Hinter einem Fokus gibt es eine Gemeinschaft oder Einzelperson, die diesen Fokus in ihrer Arbeit hat. Das heisst, während es absolut legitim ist, mal eben einen Ausgangspunkt, eine Annäherung zu skizzieren, von der man noch nicht weiss, ob man sie weiterverfolgen will, oder eine kurze Fabulation zu schreiben zu einem Thema das man vermutlich nicht weiter bearbeiten wird, steht hinter einem Fokus ein Engagement von einer gewissen Dauer. About::power kennt keine scharfe oder stabile Trennung zwischen Produktion und Rezeption, aber insoweit sich diese als verwobene Pole unterscheiden lassen, sind Fokusse aus der Perspektive der kollektiven Produktion konzipiert.
Diese Entscheidung für Fokusse hat verschiedene Gründe. Ein allgemeiner ist, der Bedarf an einem Werkzeug, das es erlaubt die materialen Verbindungen von Fabulationen zu filtern, um Fokus herzustellen. Es hat sich auch herausgestellt, dass es interessant ist, die Annäherungen eher eng zu fassen und genau zu beschreiben, sodass eben innerhalb eines thematischen Fokus verschiedene Perspektiven miteinander in Resonanz treten können. Damit eine Resonanz entsteht, braucht es aber eine gewisse Verdichtung, ein gemeinsames Gefäss. Darüber hinaus, soll eine Form geschaffen werden, in der sich Gruppen, die an einem Thema arbeiten, wiederfinden und ihre Arbeiten bündeln können, auch wenn sie mehrere Annäherungen verwenden.
Selber plane ich im Rahmen meiner Masterarbeit an mindestens zwei Fokusse zu vertieft (weiter) zu arbeiten.
„Macht des Archivs“ und „Schweizer Politik der Grenzen und Lager“ (Arbeitstitel)
Ein weiteres ist zum Thema was heisst Besitz geplant, wird aber wohl nicht mehr während der Masterarbeit realisiert.
Darüber hinaus, sind anderen Personen und Gruppen eingeladen, weitere Fokusse zu öffnen.
Arbeitsschritte zur Implementation
Vorgehensweise:
[ ] Die Datenstruktur auf der mittleren Instanz anpassen
[ ] Die Datenbank mit der angepassten Datenstruktur auf der Entwicklungsinstanz einspielen
[ ] Die grundlegenden Elemente einer Anzeige der Fokusse auf der Entwicklungsinstanz programmieren
[ ] Eine neue Version von about::power online stellen in der das Konzept der Fokusse erkennbar wird
[ ] Die Fokus-basierten Filterfunktionen entwickeln
Datenstruktur
[ ] Einen Typ erstellen und Editoren (UI) anpassen.
Anzeigeparameter im Frontend
[ ] Eigenes Display für Fokusse
[ ] Filterfunktion für Fabulationen