Type: Glossary Entry
Identifier:
kolonialismus
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K wie Kolonialismus. Kolonisieren bedeutet die gewaltsame Unterwerfung, Aneignung und Akkumulation, Versklavung und Ausbeutung von Land, Ressourcen und Menschen. Die europäische Eroberungspolitik weltweit (ab dem 16. Jahrhundert), wird Kolonialismus genannt.
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Kolonisieren bedeutet die gewaltsame Unterwerfung, Aneignung und Akkumulation, Versklavung und Ausbeutung von Land, Ressourcen und Menschen.
Die imperiale europäische Eroberungs- und Unterwerfungspolitik (ab dem 16. Jahrhundert) wird Kolonialismus genannt. Kolonialität der Macht – ein Begriff, der durch den Soziologen Anibal Quijano geprägt wurde – bezeichnet die so entstandene rassifizierte, gegenderte, politische, wirtschaftliche und ökologische hierarchische Weltordnung. Damit verknüpft entstanden koloniale Denk- und Handlungsmuster, die bis heute soziale Strukturen und die Wissensordnung moderner Gesellschaften prägen. Damit einher gehen andauernde kategorische und diskriminierende Diskurse, die bestimmten Menschen und Kulturen Wert zuschreiben und andere Lebewesen entrechten.
Ähnlich erfasste der Antikolonialist Frantz Fanon Kontinuitäten der kolonialen Gewalt. Diese umfasst neben der physischen Gewalt auch, epistemische, psychische und strukturelle Gewalt, die auch nach dem formalen Ende des Kolonialismus andauerten, und teilweise von den →post_kolonialen Staaten (den früheren Kolonien) selber weitergeführt werden.