New Books in Critical Theory: Simon Truwant, "Cassirer and Heidegger in Davos: The Philosophical Arguments" (Cambridge UP, 2022)
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Heidegger und Cassirer in Davos: The Philosophical Arguments Simon Truwant
New Books in Critical Theory - Book-Talk
Wissenskultur: Westliche Philosophie
partielle Nacherzählung
0:45
Truwant erzählt anschaulich das Setting der Davoser Hochschulkurse 1929 in dem die berühmte Debatte stattfand. Wer das Nachhören möchte, findet einen Link zur Passage im beigestellten Material.
They both agree to the interpretation of Kant, that neither understanding nor sensibility/perception can be prioritized, but that their connection, the transcendental immagination, that is usually thought as coming after the other two must be thought as coming first. Sensibility and understanding are depending on that more fundamental power. They disagree on the question if the sensibel or the understanding side is more important.
In der Zwischenkriegszeit steht Cassirers Glaube an die Aufklärung und seine optimistischen Grundannahmen auf wenig Anklang. Heidegger war dagegen der aufgehende Stern mit seiner viel pessimistischeren und scheinbar voraussetzungsärmerer Ansatz. Das hat stark dazu geführt, dass Cassirer praktisch vergessen wurde.
Interessant an Cassirer ist unter anderem sein breiter Begriff von Rationalität der sich laut Truwant aus seinen überlegungen zu symbolischer Bedeutung ableiten lässt. Es lassen sich mit Cassirer nicht nur wissenschaftliche Rationalität als solche verstehen sondern auch politische und religiöse und künstlerische und mythische Rationalitäten. Diese symbolischen Formen kreieren alle ihr eigenes symbolisches Universum und sind NICHT ineinander übersetzbar. Nur wenn wir diese Pluralität akzeptieren, können wir ein reiches kulturelles Leben haben und unser Potential (als Menschen) erfüllen.
Für Cassirer sind es die spezifischen menschlichen Kapazitẗaten zur transzendentalen Immagination, die die verschiedenen kulturellen Domänen ( Formen symbolischeer Bedeutung / Wissenskulturen) möglich machen. Es sind gewisse transzendentale Begriffe und Prinzipien die uns eingehören, die diese “Formen” hervorbringen. Es gibt in diesen Reiuchen kultureller Bedeutung formative Symbole (analog zu kants formativen Kategorien) Er listet auf Begriffe wie Zeit, Raum, Selbst usw.
In jeder kulturellen Domäne spielen spezifische Varianten von diesen formativen Symbolen eine Rolle. Also religiöser Raum, Zeit, Selbst etc. In jedem Moment in dem wir etwas sehen, interpretieren wir es symbolisch. Wir sind fähig dies in verschiedenen kulturellen Dimensionen gleichzeitig zu tun (verstehe ich so). Cassirer: “unsere sinnlichen Intuitionen sind schwanger mit symbolischer inteligibler Bedeutung” (Rückübersetzung).
Liegt da vielleicht ein Potential für eine postmoderne Interpretation, die die kulturellen Domänen vervielfacht und dekolonialisiert?
Heideggers Variante davon funktioniert anders (sein und zeit): Wir sind immer in der Welt und haben darum immer schon ein inteligibles Verständnis unserer Umgebung, sehen es also nicht als O bjekt sondern als etwas was einen Nutzen f ür uns hat, einen Hammer und den Hammer verstehen wir immer schon im Verhältnis zum Nagel etc. beide referieren Bedeutungsvoll zu uns, die wir einen Tisch bauen wollen.
(in dieser Intention und ihren unterschlagenenVarianten einerseits, und in den unterschlagenen Verhältnissen die ncihts mit Nutzen zu tun haben andererseits, liegt vielleicht die (faschistoide) Crux)
Heidegger dagegen betont die finite, beschränkte Dimension des Daseins. Es geht für ihn darum unsere eigenen Grenzen zu verstehen und damit umgehen zu können, nicht darum unser Potential auszuschöpfen. Truwant nennt das, im Gegensatz zu Cassirers aufklärerischem Konzept, ein therapeutisches Konzept von Philosophie, im Lacanianischen Sinn des Begriffs Therapie. Das heisst, nicht den Mangel zu beheben sondern damit leben zu lernen. (Note to Explanation)
Diese unterschiedlichen Auffassungen davon, was Philosophie tun soll, stehen für Truwant im Zentrum der Davoser Debatte und machen verständlich, warum diese zum Scheideweg zwischen analytischer und kontinentaler Philosophie wurde.
Cassirer is a very important Kant Scholar in the twenties. He produces a philosophy of Culture, that understand s the human being as a symbolic animal. His philosophy becomes more and more a philosophy with the task to liberate humanity as he grows older.
On the other side stands heidegger with his claim that philosophy has forgotten the question of being. He thinks ontology has to be revived from the point of view of the human being that experiences an always preexisting world full of given meanings into which it is thrown.
They share an interest in the capacity of humans to orient ourselves towards and within the world. Orienting towards the world would for Cassirer be understanding how we can have the different knowledge cultures (my words, he says cultural domains) and how they can work beside each other to form together our world. For him we need to be culture pluralists. Heideggers understanding of orienting towards the world asks how do we do that, following the day or in our own “authenticity”.
Post truth. (Authors future project)
We rely on multiple notions on truth
scientific- factual truth - correspondence theory
political - ideological truth - coherence theory
experienced - lived truth - phenomenology
pragmatic truth - pragmatism
what is toxic in the current time is that we can not differentiate between them. This is what characterizes social media debate. This way of thinking about it is inspired by Cassirer who says there is different kinds of objectivity: scientific, political, religious, artistic. If translated to the term of truth, you can come up with a truth pluralism that respects the different identities and criteria of this different kinds of thuth. This can bring some “harmony” inbetween them.
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