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Type: Glossary Entry

Identifier:
antischwarzerrassismus
Description

A wie anti-Schwarzer Rassismus meint Einstellungen und Handlungen gegen Schwarze Menschen auf dem afrikanischen Kontinent und in der Diaspora. Die Vernichtung Schwarzer Leben und ihrer Grundlage durch Versklavung, Überausbeutung, Zwangsmigration, Ermordung und Kriminalisierung hält bis heute an. Das Wort «N-» entmenschlicht und schreibt Schwarze Menschen als minderwertige «Rasse» und als Menschen am untersten Rand oder ausserhalb der Gesellschaft fest. Er wiederholt und normalisiert die symbolisch, materiell und sozial gewaltvolle Geschichte Schwarzer Menschen. Maafa (Swahili: «Das grosse Unglück») beschreibt die Geschichte der Versklavung und Kolonisierung sowie anderer historischer und andauernder systematischer Gewalt gegen Schwarze Menschen wie Überausbeutung, Zwangsmigration, Kriminalisierung und Ermordung.
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Anti-Schwarzer Rassismus bezeichnet Einstellungen und Handlungen, die sich spezifisch gegen Schwarze Menschen auf dem afrikanischen Kontinent und in der Diaspora richten: Versklavung, Überausbeutung, Zwangsmigration, Ermordung und Kriminalisierung sind Formen der Vernichtung Schwarzer Leben und ihrer Grundlagen, die bis heute anhalten. Schwarze Menschen wurden in der europäischen kolonialen Wissensproduktion (z.B. Rassentheorien) immer wieder entmenschlicht, an die Grenze zur nichtmenschlichen Natur verortet, oder in die unterste Menschheitsstufe eingeordnet. Dadurch sollten die systematische Gewalt (Genozid, Versklavung, koloniale Ausbeutung) gegen sie und die Überausbeutung legitimierten werden. Schwarz als Gegensatz von weiss, ging dabei auch auf christlich-mythologische Farbsymboliken zurück, in denen Schwarz als dunkel, böse und undurchsichtig konnotiert ist. Diese widerspiegeln sich nicht nur in →Rassifizierungen und →Colorism, sondern durchziehen auch die moderne aufklärerische Wissensordnung. Schwarze Menschen werden unabhängig von Selbstidentifikation und Herkunft immer wieder mit dem afrikanischen Kontinent in Verbindung gebracht. In dieser rassistischen Koppelung werden auch →kontrollierende Bilder über den afrikanischen Kontinent aufgerufen, in denen «Afrika» als unheimliche, dunkle, finstere und geschichtslose oder geradezu apokalyptische unbekannte Welt dargestellt wird. Diese Vorstellung funktioniert als radikales Gegenbild des weissen, zivilisierten Westens (vgl. →Othering). Teil der Schwarzen Erfahrung ist die Normalisierung von Gewalt und Leid als Teil Schwarzen Lebens. Die übermässige Zirkulation von Bildern von geschändeten, verstümmelten oder gepeinigten Schwarzen Körpern trägt zu dieser Normalisierung bei. Dies gilt auch, wenn mit den Bildern Gewalt angeklagt oder versinnbildlicht wird. Maafa (swahili: «das grosse Unglück») ist die Bezeichnung für diese Geschichte der Versklavung und Kolonisierung sowie anderer historischer und andauernder systematischer Gewalt gegen Schwarze. Der Begriff «N-» schreibt Schwarze Menschen bis heute fest ‒ als minderwertige «Rasse» und als Menschen am untersten Rand, beziehungsweise ausserhalb der Gesellschaft. Er wiederholt und normalisiert die gewaltvolle symbolische, materielle und soziale Geschichte der Gewalt an Schwarze Menschen.